Die Stadt Tegernsee im Frühling, © Dietmar Denger

Das kulturelle Tegernsee

Benediktinermönche errichteten vor 1260 Jahren das Kloster samt Brauerei am Südostufer und setzten damit den Grundstein für die seit dieser Zeit ständig gewachsene und lebendige Kultur.

Vor über 200 Jahren wählte der erste bayrische König Max I. Joseph das säkularisierte Kloster zu seiner Sommerresidenz. Dies war der Beginn einer innigen Verbindung, die nicht nur im Herzoglichen Bräustüberl ihre Spuren hinterlassen hat. Kultur bedeutet den Tegernseern ebenso viel wie die Pflege von Tradition und Brauchtum. Wie lebendig mit der Kultur umgegangen wird, beweisen Top-Veranstaltungen von Klassik bis Volksmusik oder auch Ausstellungen wie jene im Olaf Gulbransson Museum und im Museum Tegernseer Tal.

Und natürlich verstehen sich die Tegernseer auch auf die Kultur des Feierns, sei es beim traditionellen Waldfest im Schmetterlingsgarten oder beim Seefest der Stadt Tegernsee, einem von drei alljährlichen Seefesten der Gemeinden Bad Wiessee, Rottach-Egern und Tegernsee. Bei all dem sprühenden Leben darf natürlich auch die Entspannung nicht zu kurz kommen: Genießer entspannen bei einem Sonnenbad am Sandstrand der Point oder im sanft schaukelnden Saunaschiff der monte mare Seesauna.

Schon gewusst?

32,3 Milliarden - so viele Tragl Tegernseer Bier (20 Flaschen á 0,5l) müssten in den See geschüttet werden, um ihn mit Bier zu befüllen.

Das alte Gefängnis der Stadt Tegernsee ist jetzt ein gemütliches Cafe, in dem man gern freiwillig verweilt und die wundervolle Aussicht auf den See genießt.

Nur weil sich die Bahn mit Grundstücksbesitzern nicht einig wurde, endet die Eisenbahn heute in Tegernsee. Eigentlich sollte sie bis nach Rottach-Egern gehen.

Die romantische Landschaft rund um den Tegernsee hat Hedwig Courths-Mahler - wohnhaft in Tegernsee von 1935 bis zu ihrem Tod 1950 - zu mehr als 200 Liebesromanen inspiriert.

1.191 Tegernseer könnten mit 44 Booten gleichzeitg auf dem See die Zeit verbringen.

Geschichte zu Stadt Tegernsee und Kloster

Die Geschichte des Tegernseer Tals begann laut Überlieferung 746, als zwei adelige Brüder, Adalbert und Otkar, das Kloster Tegernsee gründeten. Am 16. Juni 804 wurden hier die Reliquien des Märtyrers Quirinus bestattet, welche die Klostergründer bei einer Pilgerfahrt nach Rom vom damals amtierenden Papst erhalten hatten. Schon als Adalbert zum 1. Abt der Abtei wurde, entwickelte sich in Tegernsee ein bedeutendes kirchliches Leben, das Impulse bis weit über die Grenzen des Tegernseer Tals hinaus setzte. Die Ungarneinfälle zu Beginn des 10. Jahrhunderts sowie die Besitzveräußerungen durch Herzog Arnulf von Bayern schädigten das Kloster Tegernsee in erheblichem Maße. Trauriger Höhepunkt war der Brand um 970. Im Jahr 978 wurde die Abtei Tegernsee durch Kaiser Otto II. als Kaiserliches Reichskloster neu gegründet. Bereits 979 leiteten Mönche die erste urkundlich erwähnte Volksschule des Klosters.

Im Hochmittelalter war das Kloster in ganz Mitteleuropa vor allem für seine Handschriften und die Glaswerkstatt berühmt, in welcher bemalte Kirchenfenster gefertigt wurden. Außerdem stammen der älteste deutsche Ritterroman Ruodlieb und das erste liturgische Drama auf deutschem Boden, das Spiel vom Antichrist, aus der Feder der Tegernseer Mönche. Durch Neukolonisation befanden sich nahezu 12.000 Höfe von Ingolstadt bis nach Südtirol und tief in die Ostmark in Klosterbesitz. Nach einer Phase des Niedergangs wurde das Ordensleben ausgehend vom Kloster Melk in Österreich reformiert. 

Mit über 40.000 Handschriften und Druckerzeugnissen konnte die Tegernseer Klosterbibliothek mit der Vatikanischen Bibliothek in Rom und der Bibliothek der Medici in Florenz mithalten. Die Reformation und der Dreißigjährige Krieg schädigten das Kloster nur geringfügig. Der italienische Baumeister Antonio Riva übernahm die Barockisierung der Anlage, Hans Georg Asam schuf von 1688 bis 1694 die Fresken der Klosterkirche. 1803 wurde das Kloster im Rahmen der Säkularisation zwangsweise aufgelöst. 1817 erwarb der bayerische König Max I. Joseph (1756-1825) die Gebäude des ehemaligen Klosters und ließ sie durch Leo von Klenze zur königlichen Sommerresidenz umgestalten. Mit den Wittelsbachern siedelten sich zahlreiche Künstler und Literaten im Tegernseer Tal an.

Vor Ort in Stadt Tegernsee

Veranstaltungen in Tegernsee

Juergen Welker-0023_Malkurs, © Jürgen Welker
01.06.24 - 30.11.24

Heute schon gemalt? - Malkurs im Künstleratelier

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Titelbild Christian Rohlfs
11.08.24 - 09.02.25

Olaf Gulbransson Museum - Christian Rohlfs: Weimar - Hagen - Ascona | Ein Weg in die Abstraktion.

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te_ludwig_thoma_haus
23.11.24

Musiknachmittag im Ludwig-Thoma-Haus - „Lieder und Weisen zu Kathrein“

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