Gesundheit01, © Der Tegernsee (Hansi Heckmair)

Gesundheit

Die Urlaubsregion DER TEGERNSEE ist Gesundheitsregion und Erholungsgebiet zugleich. Inmitten der Bergwelt bieten sich das ganze Jahr zahlreiche Möglichkeiten, um abzuschalten, zu genießen und wieder neue Kraft zu tanken. Bereits vor einem halben Jahrtausend pilgerten Gläubige an den Tegernsee, um die Heilkraft des St. Quirinus-Öls im Kloster Tegernsee zu testen. Der Hochadel kam im 19. Jahrhundert für Badekuren nach Kreuth und mit der Entdeckung der stärksten Jod-Schwefel-Quellen Deutschlands in Bad Wiessee entwickelte sich der fortwährende Gesundheitstourismus. Seit 2020 erstrahlt das Jod-Schwefelbad im neuen Badehaus nach Matteo Thun in neuem Licht.

Den ausgezeichneten Ruf verdankt die Gesundheitsregion den unterschiedlichen Einrichtungen, Kliniken, erstklassigen Ärzten und Koryphäen sowie Therapieangeboten und Sanatorien. Aufgrund des anerkannten Heilklimas sind die Gemeinden rund um den Tegernsee „heilklimatische Kurorte“. Das Heilklima hat eine positive medinisch-therapeutische Wirkung auf den Organismus. Es gibt viele Möglichkeiten, in der voralpinen Landschaft aktiv zu werden und fit zu bleiben. Als Partnerregion des DSV gibt es im Tegernseer Tal ein ausgedehntes Streckennetz, das für jeden Anspruch das Richtige bereithält. Die verjüngende Wirkung der Kombination aus Bewegung und dem heilenden Jod-Schwefel-Wasser wurde jüngst in der internationalen Jungbrunnen-BERG-Studie untersucht. Beeindruckendes Ergebnis: Der Tegernsee mit seinem Jod-Schwefelwasser ist tatsächlich ein Jungbrunnen. Das Immunsystem wird nachhaltig angeregt. Neue, junge Zellen werden gebildet, die Viren und Erreger effektiv bekämpfen, wodurch das Immunsystem auch auf lange Sicht hin neu aufgebaut wird. Damit wird der Körper widerstandsfähiger gegen Erreger und kann diese besser bekämpfen. Zudem wird die kognitive und körperliche Leistungskraft angeregt, die Vitalität nimmt zu und eine neue Lebensfreude ist nachzuzeichnen. Die Studie wurde im Rahmen des EU-Interreg Projektes „Trail for Health Nord“ von der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg gemeinsam mit den Regionen Abtenau, Bad Reichenhall und Tegernsee durchgeführt. Ob man auf den Jungbrunnen in Form der immun anregenden Wirkung des Jod-Schwefelwassers in Kombination mit Bewegung auf den neuen Nordic Walking Strecken entdecken möchte oder umfassend betreut der kalten Jahreszeit entgegentreten möchte, bleibt dabei ganz den Bedürfnissen der Besucher überlassen. Der Medical Park St. Hubertus hält hierfür besondere Programme bereit, in denen das persönliche Wohl im Vordergrund steht. Mit dem kassenzertifizierten Präventionsprogramm „Jungbrunnen Tegernsee“ kann der positive Effekt kompakt erlebt werden. Zudem bieten die „Gesundes Land“-Gastgeber beste Voraussetzungen zum Wohlfühlen.

Die renommierten Fachkliniken und Spezialisten im Tal bieten Rehabilitation, Regeneration und Prävention auf höchstem Niveau. Spezial-Behandlungen nach Sportverletzungen oder Operationen, Erkrankungen des Bewegungsapparates sowie Herz- und Kreislauferkrankungen oder auch betriebliches Gesundheitsmanagement sind hier nur einige Beispiele. Die Privatklinik im Jägerwinkel von Dr. Martin Marianowicz führt verschiedene medizinische Disziplinen mit dem Ziel der operationslosen Therapie zusammen. Mit Fokus auf die Schmerztherapie und den Bewegungsapparat wird der Mensch im Ganzen betrachtet. Die KIRINUS Alpenpark Klinik ist laut Focus-Bewertung 2020 führend für Anschlussbehandlungen und Rehabilitation. Hierbei hilft sie im exklusiven Ambiente, u.a. mit Bayerns größte Klinik-Suite, und mit hervorragender Küche nach einer Operation zurück in den Alltag. Die drei Medical Park Kliniken in Bad Wiessee – wie der Medical Park St. Hubertus unter der ärztlichen Direktion von Prof. Wessinghage – sind erste Anlaufstelle im Bereiche Sportmedizin, Orthopädie, nach handchirurgischen Eingriffen und für Präventionsmaßnahmen. In Tegernsee selbst ist die orthopädische Fachklinik beheimatet, die eine Schwerpunktklinik der Deutschen Rentenversicherung Bayern Süd für die Rehabilitation aller Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates ist. Erholung vom Alltag bieten viele Anbieter im Tegernseer Tal mit vielfältigen entspannenden und wohltuenden Angeboten. Denn wo die erste Schönheitsfarm Europas zu Hause ist, sind auch luxuriöse Spa- und Wellness-Einrichtungen nicht weit. Zu den führenden Häusern vor Ort zählen das Althoff Seehotel Überfahrt und das Park-Hotel Egerner Höfe in Rottach-Egern, DAS TEGERNSEE in Tegernsee und das Bachmair Weissach mit dem MIZU ONSEN SPA in Weissach sowie das Landhaus am Stein in Bad Wiessee oder die Villa Sonnwend in Kreuth. Zu kurz kommt der Wellness-Aspekt auch nicht in der monte mare Seesauna in Tegernsee.

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Gesundheitsgeschichte des Tegernseer Tals

Quirinusöl

Die Ortsgeschichte von Bad Wiessee begann 1441, als ein Konventuale des Klosters Tegernsee in der St. Quiriner Kapelle am Ostufer des Sees eine Heilige Messe las. Beim Verlassen der Kapelle sah er vom Westufer des Sees einen goldenen Streifen heranziehen. Als er mit dem Mesner hinüberfuhr, entdeckte er auf dem Wasser schwimmendes Erdöl, das aus einer Ölquelle oberhalb des Rohbogner Hofs in Wiessee stammte. Abt Kaspar Ayndorffer

(1426-1461) ließ ein Brunnenhaus über der Quelle errichten. Das Heilöl wurde dem Klosterpatron St. Quirinus geweiht und zu seinen Ehren ließ man an der Landstraße die Quirinusölkapelle errichten. Bald versandte das Kloster in Flaschen abgefülltes Quirinusöl (zusammen mit dem sogenannten Quirinuszettel, der über dessen Gebrauch und Wirkung informierte). Als die Kapelle baufällig wurde und zu verfallen drohte, wurde sie 1828 vom Forstamt Tegernsee wieder erneuert.

Schwefelquellen in Kreuth

Die Schwefelquelle am Hohlenstein wurde schon im Mittelalter von Klosterbrüdern und Bauern bei Krankheiten genutzt. 1490 wird ein Bad St. Lienhard urkundlich erwähnt. 1511 errichtete Abt Heinrich V. von Tegernsee ein Badehaus. Abt Bernhard Wenzel ließ 1696 die kleine Badkapelle erbauen und 1706 baute Abt Quirin das herrschaftliche Badhaus. Im darauffolgenden Jahr konnte die vergrößerte Kapelle eingeweiht werden. Von nun an hieß die Quelle Bad zum Heiligen Kreuz. Das Bad, seit 1817 in königlichem Besitz, wurde durch Kuraufenthalte von Staatsoberhäuptern bekannt, zu den prominentesten zählten Kaiser Franz von Österreich und die russischen Zaren Nikolaus I. und Alexander I. Nach dem Untergang des Badebetriebs im Zweiten Weltkrieg knüpfte ein Sanatorium an die Traditionen an. 1971 wurde Kreuth in Anerkennung seiner Bedeutung mit dem Prädikat „Heilklimatischer Kurort“ ausgezeichnet.

Wildbad Kreuth

Hans Reiffenstuel aus Egern, der herrschaftliche Badmeister im von Abt Heinrich V. von Tegernsee 1511 errichteten Badhaus, erfreute sich beim Volk großer Beliebtheit. Er stand den Kranken bei und belehrte sie über den Kurgebrauch, er empfing fremde Gäste und betreute und bewirtete sie während ihres Aufenthalts. Er war Badekommissär, Restaurateur, Doktor, Wundarzt und Apotheker, Kräutersammler und Ökonom, alles in einer Person. Bis zur Säkularisation befand sich das Bad im Besitz des Klosters Tegernsee. 1803 wurde es vom Kreuther Landwirt Simon Zahler erworben. König Max I. Joseph von Bayern kaufte Simon Zahlers Nachkommen 1817 den ganzen Komplex für 16.000 Gulden ab und ließ 1818 den langgestreckten, zweiflügeligen Badbau sowie sämtliche Nebengebäude errichten, wodurch komfortable Eleganz, Ordnung und Reinlichkeit geschaffen wurden. Neben der herrlichen Gebirgslandschaft waren in erster Linie die Schwefelquellen für die Erbauung des neuen Bads ausschlaggebend. Schließlich haben die Mineralquellen heilkräftige Wirkung bei Krankheiten, wie Gicht, Rheumatismus und Leberleiden. Bereits 1822 führte man nach Schweizer Vorbild die Molkekur ein, die in der Molkehalle nach ärztlicher Vorschrift getrunken wurde. Dazu wurden Alpenkräutersäfte gereicht, die vielseitige Heilwirkungen erzielten. Mit 216 Betten in 115 Zimmern und über 70 Wannen konnte sich Wildbad Kreuth mit den großen europäischen Bädern messen. Mit König Max I. Joseph kam die große Ära der Wittelsbacher aus Tegernsee in den stillen Kreuther Winkel. Die Großen der Welt, darunter Kaiser Franz von Österreich und die russischen Zaren Nikolaus I. und Alexander I., zogen mit reichem Gefolge ein und verliehen dem Wildbad seinen internationalen Ruf.

Zudem wurde von Max I. Joseph eine Stiftung im Wert von 50.000 Gulden geschaffen, die es „Minderbemittelten“ erlaubte, die Bäder und Kuren unentgeltlich zu nutzen. Als Dank für seine Wohltaten wurde 1828 nahe des sogenannten Alten Bades das Königsdenkmal errichtet, welches die Büste Max I. Josephs über einem Relief zeigt, an dem Kranke Heilung suchen. Als der König am 12. Oktober 1825 in Schloss Nymphenburg starb, übernahmen seine Witwe Karoline die Förderung von Wildbad Kreuth. Nach dem Tod der Witwe des Königs führte Prinz Karl von Bayern dieses mit gleicher Großzügigkeit wie sein Vater weiter, bis er am 15. August 1875 vom Pferd stürzte und starb. Auch unter seinem Neffen und Erben Herzog Carl Theodor, einem bekannten Augenarzt (Doctormedicinae) und gefragtem Staroperateur, blieb die erlesene Heil-, Rast- und Erholungsstätte für Reich und Arm bestehen. Am 30. November 1909 starb der Herzog in Wildbad Kreuth. Nach dem Tod der Herzogin Marie José im Jahre 1943 übernahm ihr Sohn Herzog Ludwig Wilhelm die Nachfolge. In der Nacht vom 4. auf 5. Mai 1945 schossen die Amerikaner das herzogliche Sudhaus nach einem SS-Angriff in Brand. Herzog Ludwig Wilhelm konnte 1956/57 das Wildbad renovieren und zu einem erstrangigen Sanatorium umgestalten. Max Emanuel, Herzog in Bayern, schloss Sanatorium und Kurhaus 1973. Nach dem Ende des über 400-jährigen Wildbads flossen zunächst die geistigen Quellen. 1975 eröffnete die Hanns-Seidel-Stiftung das Bildungszentrum Wildbad Kreuth, um interessierten Bürgern politisch-wissenschaftliche Bildung zu vermitteln. Berühmt wurden die jährlichen Klausurtagungen der CSU und die klassischen Konzerte des Internationalen Musikfests Kreuth am Tegernsee, das 1990 gegründet wurde. Seit 2016 ruht der Betrieb in Wildbad Kreuth, während neue Nutzungspläne entwickelt werden.