Eine wundervolle Blühwiese oberhalb des Tegernsees im strahlenden Sonnenschein, © Dietmar Denger

Blühwiesen am Tegernsee

See, Berge, Wälder und Wiesen am Tegernsee verbinden sich zu einer einzigartigen Naturkulisse, die Anziehungspunkt wie Sehnsuchtsort gleichermaßen ist. Insbesondere die Wiesen mit ihren Wildblumen, den Kräutern und die Vielzahl an Insektenarten sind ein wichtiger Teil dieses sensiblen Ökosystems.

Für Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere spezialisierte Insekten sind Blühwiesen als Lebensraum und Nahrungsquelle von größter Bedeutung. Darüber hinaus sichert der vielfältige Insektenbestand auch Nahrung für viele der heimischen Vogelarten.

Darum haben sich die Gemeinden Rottach-Egern, Bad Wiessee, Gmund, Kreuth und die Stadt Tegernsee dem Thema Artenvielfalt angenommen und lassen auf Grünflächen Wiesen mit insektenfreundlichen Pflanzen entstehen.

Gemähte Wiesen und welke Blumen auf Blühwiesen-Flächen?

Ja, auch das gehört zur Pflege eines nachhaltigen Lebensraums für Insekten. Eine Blühwiese muss gepflegt werden und kann nicht sich selbst überlassen werden. So werden auch Blühwiesen gemäht, allerdings mit einer anderen Technik und nur zu speziellen Zeiten. Und auch welke Blumen gehören zu einer intakten Blühfläche, denn einige Blumen müssen abblühen, um im nächsten Jahr wieder ihre volle Schönheit zu erlangen.

 

Blühwiesen rund um den Tegernsee

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Impressionen

Blühwiese in Bad Wiessee am Lindenplatz, © Rolf Neresheimer
Blühwiese in Bad Wiessee Lindenplatz Juni 2019

© Rolf Neresheimer

Blühwiese in Bad Wiessee am Lindenplatz, © Rolf Neresheimer
Blühwiese 2 in Bad Wiessee Lindenplatz Juni 2019

© Rolf Neresheimer

Schon gewusst?

Der wichtigste Grund für Blühwiesen ist, die Artenvielfalt der Insekten zu erhalten. Die verschiedenen Wildbienenarten, die vielen Schmetterlinge und Hautfalter benötigen bestimmte Pflanzen als Nahrung oder um ihre Raupen daran abzulegen.

Rund 80 % aller einheimischen Pflanzen, darunter fallen auch die meisten Obst- und Gemüsesorten, werden von Bienen und anderen Kleininsekten bestäubt. Die Insekten saugen den Nektar aus einer Blüte auf und kommen mit dem Blütenstaub in Kontakt. Diesen transportieren sie zur nächsten gleichartigen Blume. Durch diesen Befruchtungsvorgang vermehren sich Blumen und die heimische Fauna. Es ist sowohl für Kleinlebewesen als auch für Wildtiere lebenswichtig, dass Wiesen und Gärten mit Wildblumen und Kräutern bepflanzt sind.

Zusätzlich dienen Blühwiesen der Überwinterung von Insekten und liefern Baumaterial für Larven, Raupen und andere Kleintiere. Von der Bestäubung der Obst- und Gemüsepflanzen profitiert nicht nur die Natur sondern auch der Mensch. Desto mehr Blüten bestäubt werden, umso geschmackvoller und größer wird die daraus entstehende Ernte. Etwa ein Drittel unserer Ernährung, hängt von diesem Prozess ab.

Zu den nützlichen Tieren zählen nicht nur die Bienen, sondern auch andere Insekten wie Hummeln, Schwebefliegen, Wespen, Käfer oder Schmetterlinge, welche allesamt von den Blühwiesen profitieren.

Tipps und Tricks für den eigenen Garten

Sie wollen selbst aktiv werden und sich für die Artenvielfalt unserer Heimat einsetzen? Bereits kleine Aktionen helfen! Hier finden Sie nützliche Tipps und Ideen: 

  • Von den Bienen werden weitgehend einfache, ungefüllte Blumen bevorzugt, anstatt gefüllte Sorten (mit vielen Blütenblättern) oder exotische Gewächse.
  • Viele der beliebten Geranien bieten leider keine Nahrung für die kleinen Insekten. Hier empfiehlt sich, Kräuter wie Lavendel oder Salbei zwischen den traditionellen Blumen zu pflanzen.
  • Warum nicht auf den ungenutzten Flächen im Garten oder neben dem Kompost eine kleine Blühwiese anlegen?
  • Eine weitere wohltuende Tat für Biene, Hummel & Co ist es, den Rasen nicht zu kurz zu trimmen. Wenn die Gänseblümchen und Kräuter stehen gelassen werden, bleibt ihnen mehr Nahrung.
  • Im Herbst die Stauden und abgeblühten Blumen stehen lassen. Das Herbstlaub und ungemähte Wiesen bieten für Insekten und Vögel Nahrung sowie einen Lebensraum zur Überwinterung.
  • Während Schmetterlinge und Falter helle, bunte Farben, wie Orange, Rot, Weiß, Pink, Violett und Gelb lieben, bevorzugen Bienen und Hummeln blaue, gelbe und weiße Blüten.
  • Die Anschaffung oder Errichtung von Insektenhotels dienen zur Überwinterung für Wildbienen und anderen Insekten.
  • Blumen mit einer langen und mehrjährigen Blütezeit gehören zu den bienenfreundlichen Pflanzen. Frühblühende Sträucher bieten den Bienen im zeitigen Frühjahr Nahrung. Im Garten sollte mann Stauden mit unterschiedlicher Blütezeit anpflanzen, sodass zu jeder Zeit der Garten Blühendes zu bieten hat.

Bienenfreundliche Pflanzen

Es gibt unzählige bienenfreundliche Pflanzen. Wichtig bei Blühwiesen sind möglichst vielfältige Pflanzen um Insekten den größten Teil des Jahres Nahrungsquellen zu bieten.

Wir haben Ihnen einige bekannte Pflanzen für jede Jahreszeit und unterschiedliche Bienenarten zusammengestellt, die sich teilweise auch schön im heimischen Garten oder auf dem Balkon anpflanzen lassen:

Blühpflanzen im Frühling

Für den Frühling eignen sich beispielsweise Frühlingskrokus, Berg-Ahorn, Weide, Kirsche, Krokus, Johannisbeere, Apfel sowie Himbeere. Der Nektar- und Pollengehalt dieser Pflanzen ist sehr hoch und deckt die Blütephasen von April bis Juni ab.

Blühpflanzen im Sommer

Im Sommer werden Mauerpfeffer, Weidenröschen, Flockenblume, Kornblume, Lilie, Linde, Sonnenblume, Brombeere und Katzenminze von den Bienen bestäubt. Die Blütezeit dieser Pflanzen beträgt April bis September.

Blühpflanzen im Herbst

Die Pflanzen, die sich im Herbst für die Bestäubung eignen, sind Salbei, gelber Steinklee, Efeu, Thymian, Eisenhut, Natternkopf, Dahlie und Sonnenhut. Je nach Witterung und Art blühen diese Pflanzen von Juni bis Oktober.

Blühpflanzen im Winter

Sollte an warmen Wintertagen die Bienen frühzeitig ihr Winterquartier verlassen, finden sie an Schneeglöckchen, Winterheide, Haselnussstrauch, Heckenkirsche, Christrose und Seidelbast Nahrung.