Wildbad Kreuth
Wasser ist Heilung
Heilquelle und Heilbad
Schon im Mittelalter war im Tegernseer Kloster die heilende Wirkung der Kreuther Mineralquellen bekannt. Das erste Badehaus entstand bereits 1511 und erfreute sich beim Volk großer Beliebtheit. Errichtet wurde es von Abt Heinrich V. Erster herrschaftlicher Badmeister wurde Hans Reiffenstuel aus Egern. Er war Badekommissär, Restaurateur, Doktor, Wundarzt und Apotheker, Kräutersammler sowie Ökonom in Persona. Bis zur Säkularisation befand sich das Bad im Besitz des Klosters Tegernsee.
Wo Zaren und Kaiser kurten
Nach der Säkularisation des Klosters ließ König Max I. 1818 den imposanten Badbau errichten, der noch heute die Kulisse von Wildbad Kreuth prägt. Neben der herrlichen Gebirgslandschaft waren in erster Linie die Quellen für die Erbauung des neuen Bads ausschlaggebend. Schließlich haben sie eine heilkräftige Wirkung bei Krankheiten wie Gicht, Rheumatismus und Leberleiden. Die Großen der Welt, darunter Kaiser Franz von Österreich und die russischen Zaren Nikolaus I. und Alexander I., zogen mit reichem Gefolge ein und verliehen dem Wildbad seinen internationalen Ruf.
Heilquelle am Kiem-Pauli-Weg
Der König ermöglichte durch eine Stiftung im Wert von 50.000 Gulden auch dem ärmeren Volk, die Kuren und Bäder unentgeltlich zu nutzen. Als Dank für seine Wohltaten wurde 1828 nahe des sogenannten Alten Bades das Königsdenkmal errichtet, welches die Büste Max I. Josephs über einem Relief zeigt, an dem Kranke Heilung suchen. Man findet es auf dem Weg von Wildbad Kreuth nach Siebenhütten, etwas abseits vom Kiem-Pauli-Weg. Unter dem Denkmal entspringt dem Berg eine stark mineralhaltige Quelle, deren Wasser die Steine rötlich färbt. Es ist ein stiller Platz – nur das Königsdenkmal erinnert an seine Bedeutsamkeit für die Kreuther Geschichte.
Darum ist im Winter der Kiem-Pauli-Weg gesperrt
In der Nähe der Heilquellen befindet sich eine geschützte Wildfütterung, das Waldstück darf im Winter nicht betreten werden, denn Schnee und Kälte erschweren das Überleben von Reh- und Rotwild. Die Tiere fahren ihre Körperfunktionen zurück, ihre Reaktionsfähigkeit ist stark eingeschränkt. Werden sie gestört und zur Flucht gezwungen, fahren sie den Stoffwechsel hoch – ein enormer, oft tödlicher Stress. Gönnen wir den Tieren ihre Winterruhe. Der Weg bleibt von Ende Oktober bis Ende März gesperrt.