Evang.-Luth. Emmauskirche
Die Emmaus-Kirche liegt in Kreuth idyllisch und mit einem wunderbaren Weitblick auf einem Hügel, ein wenig versteckt hinter der katholischen Kirche.
Der erste Blick zeigt als Baustil einen modernen Sakralbau mit einem asymmetrischen Giebel und kleinem offenem Glockenturm.
Gebaut wurde sie im Jahr 1956 nach den Plänen des Bauingeneurs Dendtel, der seinerzeit Mitglied der Kirchengemeinde war.
Betritt man den Eingang auf der Ostseite des Kirchleins, so kommt man in einen Vorraum, in dem sich die Gedenktafel für Frau Martha Roesicke befindet. Diese Gedenktafel ist Anerkennung und Verpflichtung zugleich, welche unsere Kirchengemeinde dieser Frau schuldet. Denn sie hat den Kirchenbau durch Schenkung des Grundstücks erst ermöglicht. Wie uneigennützig, großzügig und auch spontan sie handelte, wenn es galt zu helfen, mag der wörtliche Auszug aus dem Protokollbuch einer Kirchenbauvereinssitzung vom Dezember 1954 wiedergeben: „Pfarrer Naumann gab bekannt, dass das Landratsamt (Kreisbaumeister) den zur Verfügung gestellten Bauplatz von 400 m² als zu klein und daher bebauungsunfähig erachtet habe. Aufgrund einer am 3.12.1954 nachmittags vorgenommenen Ortsbesichtigung mit den Vertretern des Landratsamtes und der Gemeinde Kreuth erklärte erstere, dass sie die Genehmigung nur erteilen könnten, wenn der Platz wenigstens 600 m² umfasse. Frau Roesicke erklärte sich daraufhin bereit, dem Kirchenbauverein den fehlenden 200 m² noch zu schenken. Die Platzfrage dürfte somit gesichert sein."
Der Kirchenraum selbst ist ein klarer, weiß gestrichener Gottesdienstraum mit einem einfachen Altar und einer kleinen Kanzel. Auf der linken Seite sind befinden sich zwei schmiedeiserne Kerzenhalter in Kranzform mit Kreuz an der Wand, dazwischen hängt der Glockenstrick. Die Holzbänke wurden vom Großindustriellen Friedrich Flick gestiftet.
Auf der Orgelempore steht eine kleine Orgel die nicht mehr den feinsten Klangkörper hat, auf jeden Fall aber ein Unicum darstellt.
Den Altar der Kirche schmückt seit 1990 eine originalgetreue Kopie des Fürstätter Altars aus dem Ort Fürstätt bei Rosenheim. Das Original ist in den ersten Jahrzehnten des 15. Jahrhunderts entstanden und befindet sich heute in den Sammlungen des Bayerischen Nationalmuseums in München. Die Kopie wurde vom Kunstmaler Souci Anfang des 20. Jahrhunderts originalgetreu hergestellt. Gestiftet wurde sie von Herrn Prof. Souci, einem Sohn des Malers.